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Geschichte Fiss

4 Fiss früher

Die Gemeinde Fiss liegt auf einem Plateau über dem Inntal auf einer Seehöhe von 1.436 m. Die Region, zu der sich die Gemeinde zählt, wird nach alter Überlieferung "Obergricht" genannt und befindet sich nahe dem Dreiländereck Österreich-Schweiz-Italien. 

Fiss, einer der drei Orte auf dem sogenannten Sonnenplateau, hat sich seinen Charakter als einst rätoromanisches Haufendorf bis heute bewahrt. Im Ortskern befinden sich nach wie vor einzelne Bauernhöfe aus dem 16. und 17. Jahrhundert. 

Die Struktur des Dorfes scheint ineinander verwachsen, genauso wie die Menschen, die hier leben und für die der Zusammenhalt eine der wichtigsten Eigenschaften für das dörfliche Zusammensein ist. 

Im Laufe der Zeit hat sich Fiss zu einem Geheimtip für Touristen aus aller Welt entwickelt und doch seine Eigenheiten als gemütliches tiroler Bergdorf bewahrt.

Die Urgeschichte von Fiss liegt wie die der meisten Gebirgsorte Tirols weitgehend im Dunkeln. Mit Sicherheit ist jedoch anzunehmen, daß die Sonnenterrasse schon lange vor Christi Geburt von einem deutschen Volksstamm, den Veneto-Illyriern gerodet und schütter besiedelt wurde. 

Im 1. und 2. Jahrhundert n.Chr. eroberten die Römer unser Alpenland und gaben ihm den Namen Rätien. Sie vermischten sich mit den Ureinwohnern und aus dieser Verbindung ging das Volk der Rätoromanen hervor. 

Interessant ist, dass die alte Römerstraße, welche über den Reschenpaß nach Augsburg führte, nicht der Talsohle entlang sondern über die Hochstufe Serfaus-Fiss ihren Weg nahm. Dies bezeugt heute noch die erhaltene Römerbrücke oberhalb von Tösens.
Fiss 1936

Die Römer brachten auch eine Umwälzung im Bauhandwerk. Im Ortskern von Fiss sind bis heute massive Häuser aus Stein aus dem 16. und 17. Jahrhundert, also aus der rätoromanischen Zeit, erhalten.

Der Name Fiss selbst ist schwer zu deuten. Nach einem bekannten Forscher stammt die Ortsbezeichnung vom lat. Fossa (= Graben) oder Fodia (= Grube oder Mulde), in welche das Haufendorf eingebettet liegt. 

Im Jahr 1288 wurde der Name "Füsse" zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Marienberg erwähnt. Die Bauern aus Fiss mußten damals den Zehent an dieses Kloster abliefern.

Erst im Jahr 1928 bekam Fiss eine Zufahrtsstraße, vorher gab es nur einen von Hand angelegten Karrenweg für Ochsengespanne.

Fiss wurde nach dem zweiten Weltkrieg ein beliebter Sommeraufenthaltsort für Feriengäste. Seit dem Bau der ersten Sesselbahn und Schlepplifte im Jahr 1967 hat sich Fiss auch zu einem Geheimtipp für Wintersportfreunde entwickelt. Dieser Wirtschaftszweig ist heute die Haupteinnahmequelle für viele einheimische Familien, da durch den Wintertourismus auch andere Betriebe, wie z.B. Bergbahnen, Schischule, Hotel- und Gastronomiebetriebe ins Leben gerufen wurden. 

Im Jahr 1974, genauer am 22. Jänner, wurde der Gemeinde Fiss vom Amt der Tiroler Landesregierung das Gemeindewappen verliehen, ein in gold und schwarz gravierter Schild, im rechten oberen Eck eine goldene Sonne, im linken unteren Eck zwei goldene Ähren. Auch die Gemeindefahne ist in schwarz/gold gehalten.

Nach einem Verzeichnis der Tiroler Landesfürsten besaß Fiss im Jahr 1427 bereits 41 Feuerstätten mit ca. 250 Einwohnern. Nach dem Höchststand von 538 Personen im Jahr 1841 sank die Einwohnerzahl vom Jahr 1814 gerechnet bis zum Jahr 1923 um 201 Personen. Gründe dafür waren die Abwanderungen nach Amerika, in andere Orte und auch der Erste Weltkrieg.

Der Einwohnerstand von 1841 konnte erst Mitte der 70er Jahre unseres Jahrhunderts wieder überschritten werden. Heute zählt Fiss 835 Einwohner, aufgeteilt auf ca. 200 Familien.

Trotz der rasanten Entwicklung zu einem Fremdenverkehrsort hat Fiss bis heute seinen heimeligen Charakter bewahrt und ist ein gemütliches Dorf geblieben. Viele der Familien sind seit Generationen in Fiss angesiedelt und eng mit der Geschichte und der Entwicklung des Dorfes verbunden. 

Charakteristisch für die Fisser ist der Zusammenhalt nach außen, daher kommt wohl auch der weitum bekannte Ausspruch: "Es gibt Manderleit, Weiberleit und Fisser."

Der Stolz auf unser Heimatdorf Fiss spiegelt sich in den vielen traditionellen Vereinen und Bräuchen, die seit jeher unser Dorf prägen und die Gemeinschaft unter den Einheimischen stärken.